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Eine Woche in Málaga - Anita´s Anekdote

„Es regnet schon wieder“, Tom seufzt, „dieser Sommer ist keiner gewesen. Wir haben nicht viele Tage auf unserem schönen Balkon sitzen können in diesem Jahr.“ „Die wenige Tage, wo es schön war, bist du zum Golfen gegangen“, antwortet Anita etwas schnippisch. "Du willst mir doch keine Vorwürfe wegen meinem Golfspiel machen, dass ist der einzige Sport, der mir wirklich gefällt“, sagt Tom mit Nachdruck. „Ist ja gut“, meint Anita. „Ich wäre nur gern an die Küste gefahren als das Wetter gut war.“

„Ich wollte Dir etwas vorschlagen, sagt Tom, wir könnten doch Anfang Oktober noch eine Woche verreisen.“ „Ja, toll“, antwortet Anita, „wann und wohin? „Du kennst doch eine junge Frau, die ein kleines Reiseunternehmen hat und Reisen nach Süd-Spanien organisiert. Die könntest du doch fragen, Anita, es muss doch keine Luxusreise sein, nur eine Woche in der Sonne.“ „Na gut, ich möchte gern das neue Picasso Museum in Málaga sehen“, sagt Anita. „Bloß nicht zu viel Programm, nur Ruhe und Sonne“, sagt Tom.

Anita ruft die junge Frau aus dem Reisebüro an. Gerade hat ein Ehepaar angerufen und ein Doppelzimmer in einem charmanten Hotel in Málaga storniert, der Mann hatte beim Wandern den Knöchel gebrochen. „0h ja, das Zimmer nehmen wir“, sagt Anita begeistert. Frau Schmid aus dem Reisebüro erzählt weiter, das Zimmer hätte eine Loggia, wovon man die ganze Stadt Málaga sehen könnte, und noch ein Pluspunkt, die Wirtin würde das reichliche Frühstück jeden Morgen auf der Loggia servieren. Anita war beeindruckt, nun galt es nur passende Flüge zu finden und auch damit hatten sie Glück.


Am zweiten Oktober flogen Tom und Anita mit Norwegian direkt aus Hamburg nach Málaga. Der Flug war problemlos, der Crew von Norwegian sehr freundlich und zuvorkommend. Ein Taxi zum Hotel und ein erster Eindruck von der Stadt. Málaga hat etwa 500.000 Einwohner und ist sehr schön gelegen am Meer. Die Hotel-Managerin sprach ausgezeichnet Englisch also gab es keine Verständigungsprobleme und das Zimmer war genauso schön wie beschrieben. Am Abend der erste Spaziergang in die Innenstadt und natürlich Tapas und Rotwein auf dem Plaza Merced.


Am nächsten Morgen gestärkt durch den herrlichen Frühstück mit frisch gepressten Orangensaft, Croissants, spanischer Schinken und Käse nahmen sie den Bus No. 36 in die Stadt und danach den „Hop off – Hop on Bus“. Der Bus machte eine Rund-Tour durch die Stadt und fuhr dann hoch zu dem Castillo de Gibralfaro wovon man den ganzen Hafen sehen konnte. Das Wetter 24° warm und der herrliche Duft von Pinien, alles war wunderbar. Auf dem Kastell gab es ein kleines Café wo man Eis oder andere Erfrischungen bestellen konnte.

Am nächsten Tag ging es wieder hoch zur Festung Alcazaba allerdings diesmal per Aufzug aber zu Fuß wieder nach unten. Bei dem Gang nach unten konnten sie auch das Amphitheater betrachten.

„Heute“, sagte Tom ganz bestimmt, „möchte ich einen Strandspaziergang machen. Ich habe etwas über die ‚Chiringuitos‘ gelesen, wo man Fisch direkt von den Fischerbooten kaufen kann, und der Fisch wird dann für die Kunden von den Fischern gegrillt. Das möchte ich absolut erleben. Also gingen sie ein paar Kilometer den Strand entlang bis sie zu einem hübschen Strandcafé kamen. Tom und Anita bestellten eine Dorada mit Salat und Weißwein. Einfach herrlich! Nach dem Essen ruhte sich Tom in einem Liegesessel aus, und Anita schwamm einige Meter in dem warmen Wasser.

“Jetzt ist es aber Zeit, dass wir uns das Picasso Museum vornehmen“, sagte Anita am nächsten Morgen. Das Museum ein weißes, modernes Gebäude gefüllt mit Bildern von Picasso. „Ich mag die Bilder von seiner letzten Schaffensphase am besten, die er nach historischen Personen auf seine spezielle Art und Weise gemalt hat.“, behauptete Anita. „Wirklich sehr interessant“. „Ich denke die besten Bilder sind doch sicherlich immer noch in dem Museum in Paris“, meinte Tom.

Nach einem ausgedehnten Mittagessen kamen sie zu dem Museo Carmen Thyssen-Bornemiza in dem schönen, alten Palacio Vilalòn. Hier waren auf drei Etagen Werke von Spanischen bzw. Andalusischen Malern aus den vergangenen Jahrhunderten ausgestellt. Auf einer Etage gab es auch eine Sonder-Ausstellung mit Bildern von Juan Gris.

Am nächsten Tag hatte Tom Geburtstag und nach Rücksprache mit der Hotelmanagerin wurde ein Tisch im Restaurant Montana, einer der besten Restaurants der Stadt, gebucht. In einem wunderschönen Garten dinierten sie unter hochgewachsenen Bananenbäumen. Ein köstlicher Hummersalat als Vorspeise und darauf folgte ein Fleischgericht aus Angus-beef. Mit Wein, Kaffee und einen Digestive war die Rechnung mit €75 ziemlich bescheiden. „Ich frage mich, was ein solches Abendessen in Hamburg wohl gekostet hatte“, sagte Anita.

„Was haben wir denn heute vor“, fragt Tom nach dem Frühstück. „Das Glasmuseum müssen wir uns unbedingt anschauen“, sagt Anita. „Ich habe gehört, dass es in einem spanischen Stil gebauten Privathaus befindet.“

Sie wurden von dem Hausherrn, einem spanischen Grande, begrüßt der sehr gut Deutsch und Englisch sprach. Sein schönes Haus war voll von feinen, antiken Möbeln, Bildern und vor allem Glas. Er erzählte, dass er schon mit neun Jahren angefangen hatte, Glas zu sammeln. Glasfenster die er in England gekauft hatte, Jugendstil Glasvasen, modernes Glas und natürlich die schönsten Gläser, für seinen großen Esstisch, wo seine besonderen Gäste tafeln. Unten in Empfangsbereich hatte er Wände mit bunten Glas-Gegenständen aus verschiedenen Ländern aufgebaut. Ein Fest für das Auge. Anita und Tom waren beide sehr beeindruckt. “Da kann unser kleines Glasmuseum in Hamburg nicht mithalten, obwohl es auch ein Besuch wert ist“, bemerkte Anita.

So langsam ging die Woche zu Ende. „Was wollen wir auf unseren letzten Tag im Málaga machen“, fragt Tom. „Auf jeden Fall durch den langen Palmen- Boulevard mit den vielen exotischen Pflanzen schlendern“, antwortet Anita „und auch die Markthalle ‚Atarazanas‘ möchte ich sehen“. „Dort kannst du doch nichts kaufen“, sagt Tom „und dann ärgerst du dich darüber. „Jaja“, sagt Anita, aber ich kann dort fotografieren und anschließend können wir in der Markthalle ein Glas Wein trinken.“

Am nächsten Tag saßen sie im Flugzeug zurück nach Hamburg. „Es war einer der allerbesten von unseren sämtlichen Urlauben“, sagt Tom mit Nachdruck. „Stimmt! bestätigt Anita. „Wetten, dass es in Hamburg regnet“. Leider hatte Anita, auch diesmal recht, wie fast immer.

Eine Anekdote von Anita Mae Jones

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